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Das Wichtigste über die Douglasie

Die Douglasie ist ein anspruchsvoller Nadelbaum. Besonders nach der Pflanzung und in den ersten Jahren ist sie sehr empfindlich.






















Kulturflächenvorbereitungen


Douglasien haben geringe Nährstoffansprüche, mögen jedoch keine Böden mit längerer Nassphase. An Hanglagen besteht geringere Staunässegefährdung, so verringert sich der Pilzinfektionsdruck. Große Freiflächenverjüngungen sind zu vermeiden. Großflächen mit fehlendem Flankenschutz (Waldinnenklima) sind zu vermeiden.


Völlig geräumte Flächen sind im wahrsten Sinne des Wortes wüst:

  • hohe Sonneneinstrahlung und entsprechende Verdunstung

  • hohe Temperaturstufen (Tag/Nacht) im Frühjahr

  • Winter: Kalter Ostwind trocknet besonders aus

  • Gefahr der Verdichtung (maschinelle Sturmholzaufarbeitung) stören die Kapillarität

  • ohne Zaun besteht kaum eine Chance gegen den Verbiss

  • ist der Vorwald eine Hilfe?

Deshalb sollte man sich überlegen:

  • bei der Aufarbeitung möglichst kleinortigen Schutz für die Wiederbewaldung stehen zu lassen

  • Pflanzengrößen an die spezielle Situation anpassen


Pflanzenmaterial

Wurzelnackte Pflanzen sind äußerst empfindlich gegenüber Trockenheit, deshalb müssen die Wurzeln zwischen dem Ausheben und der Verpflanzung gegen Austrocknung geschützt werden. Nach unseren Erfahrungen haben die Douglasien 2/0 im Wald offensichtlich weniger Reservestoffe und sind bei extremer Witterung sehr anfällig. Mit Pflanzen in der Qualität 1/1 (2 jährig verschult) und 1/2 oder 2/1 (3 jährig verschult) gibt es eher keine Probleme!

Die Kleinballenpflanzen haben den Vorteil des raschen Weiterwachstums und des fehlenden Pflanzenschocks. Wenn die Ballen allerdings erst einmal trocken sind, ist es um ein Vielfaches schwieriger, sie wieder mit Wasser zu versorgen. Insofern sind diese Pflanzen keine Alternative gegenüber wurzelnackten Pflanzen, wenn es um die Überbrückung von längeren Trockenphasen geht.



Pflanztechnik

Das richtige Pflanzverfahren richtet sich nach der Wurzelgröße der Pflanze. Die Wurzeln müssen vollständig und ohne Verbiegen im Pflanzloch/-spalt Platz finden. Als geeignete Pflanzverfahren stehen je nach Wurzelgröße das Rhodener Verfahren, die Hohlspatenpflanzung und die Lochpflanzung zur Verfügung


Tipps

  1. Angelieferte Pflanzen müssen so schnell wie möglich nahe am Waldort eingeschlagen werden. Die Gräben dazu sollte man früh genug ausheben, nicht erst wenn die Pflanzen da sind.

  2. Die Pflanzenbunde müssen geöffnet, vereinzelt und gewässert werden

  3. Lockere Erde bei der Abdeckung (sandig) bewahrt eher vor Fäulnis

  4. Die Pflanzen müssen bis über den Wurzelhals abgedeckt werden

  5. Das Personal sollte speziell geschult werden (morgendliche Briefings), denn das Feinwurzelwerk ist grundsätzlich empfindlich

  6. Die Wurzeln müssen immer feucht gehalten und vor Sonne geschützt werden

  7. Wind schadet der wurzelnackten Pflanze

  8. Erwägung einer Schutztauchung mit einem biologischen Pflanzenhilfsstoff (Alginat)

  9. Merke: Bereits 30 Minuten können fatal sein, deshalb ist die Arbeit mit Planen und Säcken eine zusätzliche Sicherung.


Pflanzzeit

Die günstigste Pflanzzeit ist nach dem Winter. Bei Spätsommer- oder Herbstpflanzung finden wurzelnackte Pflanzen häufig keinen Bodenschluss mehr, wenn eine Warmphase nach der Pflanzung ausbleibt und sind daher dann frosttrocknisgefährdet. Hohe Temperaturen führen zu einer höheren Belastung, ebenso wie ein lange anhaltender Ostwind, der wie ein Fön wirkt. Schlechtwetterperioden sollten unbedingt ausgenutzt werden.



Frost

Die Gefahr der Frosttrocknis ist im Spätwinter sehr hoch. Eine Pflanzung unter lichtem Schirm ist daher der Pflanzung auf einer Freifläche vorzuziehen. Die Anfälligkeit gegen Frosttrocknis nimmt mit dem Alter der Pflanze ab.



Verbiss und Fegen

Douglasienkulturen sind hinsichtlich Verbiss und Verfegen stark gefährdet.



Rüsselkäfer

Douglasienkulturen sind sehr anfällig gegen Rüsselkäferfraß und müssen in den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung unbedingt auf Rüsselkäferbefall kontrolliert werden. Bei Auftreten erster Fraßschäden ist sofort eine Bekämpfungsmaßnahme (Spritzung) einzuleiten. Zugelassene chemische Pflanzenschutzmittel können der Online-Datenbank Pflanzenschutzmittel entnommen werden. https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/


Das Pflanzenschutzmittel Karate WG Forst kann sich bei über 20-25°C verflüchtigen. Das bedeutet, dass das Mittel bei Hitzeperioden im April/Mai, wie wir sie seit 2006 kennen, nicht mehr 3 Monate lang wirksam ist. Bei starkem Befall treten trotzdem Schäden auf, da sich die Wirkung des Pflanzenschutzmittels erst nach einem Biss entfalten kann. Das heißt, bei sehr großer Befallsdichte kann trotz Behandlung ein sehr großer Schaden entstehen.


Problematisch ist die Handhabung beim Schutztauchen was den Anwenderschutz betrifft. Das Schutztauchen in der Baumschule bedarf vieler Arbeitsschritte, bis die Pflanze auf der Fläche angekommen ist. (z.B. tauchen, verladen, abladen, einschlagen, pflanzen).


Unser Vorschlag lautet deshalb: Pflanzenschutzmittel erst bei Befallsbeginn einsetzen. Die Vorteile hierbei sind:

  • nur einmaliger Kontakt mit dem Pflanzenschutzmittel

  • die Wirkungsdauer wird nach hinten verschoben

  • frühe Hitzeperioden können so umgangen werden

Inzwischen ist auch das Pflanzenschutzmittel Fastac-Forst wieder lieferbar.



Verunkrautung

Nach der Pflanzung kann es in den ersten zwei bis drei Jahren nötig sein, die Douglasien von stark verdämmender Konkurrenzvegetation (z.B. Brombeere) freizuhalten.



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